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Obstanbau und Ernte bei Elbe-Obst im Alten Land

Ernte

Im Rahmen der Ernte erfolgt aufgrund unterschiedlicher Reife und Fruchtgröße zur Verbesserung der Fruchtqualität ein zeitlich abgestimmtes mehrfaches Durchpflücken der Plantagen. Die Äpfel werden direkt vom Baum in die Erntegroßkisten gelegt, da aufgrund der heute vorherrschenden Baumhöhe überwiegend ohne Leiter geerntet wird. In der Regel stehen die Großkisten auf niedrigen Anhängern, die zu einem Pflückzug zusammengekoppelt werden. Zur Schonung des Bodens kommen Breitreifen am Schlepper zum Einsatz.

Die optimalen Erntezeitpunkte für die verschiedenen Apfelsorten werden vom Obstbauversuchsring ermittelt. An repräsentativen Standorten im Anbaugebiet wird u.a. der sogenannte Jod-Stärke-Test durchgeführt sowie der Zuckergehalt und die Fruchtfleischfestigkeit bestimmt.

Mit dem Jodtest hat man die Möglichkeit, den Stand des Reifeprozesses festzustellen. Man schneidet einen Apfel auf und taucht ihn mit dem Fruchtfleisch in die Jodlösung. Nach einigen Minuten ist ein Ergebnis ablesbar.
Überall wo das Fruchtfleisch Stärke (Zucker im Vorstadium) enthält, verfärbt es sich. Je dunkler die Verfärbung, je unreifer der Apfel. Man unterscheidet mehrere Stärkewerte. Wenn man vom Stärkewert 1 spricht, ist das Fruchtfleisch vollständig dunkel verfärbt und es ist noch kein Fruchtzucker entstanden. Bei Stärkewert 3 zum Beispiel sind deutlich helle Stellen im Fruchtfleisch zu erkennen. Hier ist Fruchtzucker bereits entstanden. Sehr reif und somit am besten zu genießen für den Endverbraucher ist der Apfel beim Stärkewert 6. In diesem Stadium enthält der Apfel keine Stärke mehr, sondern nur noch Fruchtzucker.

Der Grad des Zuckergehaltes im Apfel kann mit dem Refraktometer festgestellt werden. Hierzu wird Saft aus einem Apfel gepresst und einige Tropfen des Saftes werden auf das Prisma des Refraktometers geträufelt. Anschließend wird die Prismenklappe geschlossen. Durch Hineinschauen in das Refraktometer kann der Praktiker durch eine weiß/blau-Grenze den Zuckergehalt des Fruchtfleisches auf der Skala ablesen.

Vor allem das Ende des idealen Erntetermins kann mit dem Penetrometer bestimmt werden. Das Penetrometer misst die Druckfestigkeit des Fruchtfleisches pro Flächeneinheit. Zur Messung wird ein Stück der Schale (deren höhere Festigkeit den Messwert verfälschen könnte) entfernt und der Stempel des Penetrometers an dieser Stelle in die Frucht eingedrückt. Der Wert, bei dem der Stempel in die Frucht eindringt, kann auf der Anzeigenskala dirket abgelesen werden. Überlicherweise ist die Anzeige in Kilogramm pro Quadratzentimeter kalibriert.

Je nach Reifegrad ist die Disposition für den baldigen Verkauf oder die Einlagerung in Kühl- und CA/ULO-Läger zu treffen.

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